Dr. Gliem

Warum sind Reitpferde heute empfindlicher als vor wenigen Jahre?

Noch vor 30 – 40 Jahren war es ganz natürlich, dass gute Reitpferde, aus in der Regel relativ unelastischen, robusten Gebrauchspferden, durch aufwändige, reiterliche Ausbildung geformt werden mussten. Diese Arbeit haben die Pferdezüchter den Reitern heute weitgehend abgenommen und durch Veredelungszucht und Selektion elastische, gängige , einfach zu reitende Pferde geschaffen – vom Hengst geritten, sagte man früher. Mit der verbesserten Elastizität wurden die Reitpferde zwangsläufig auch empfindlicher – keineswegs aber weicher. So ist die zunehmende Rückenempfindlichkeit durchaus auch als Tribut für den Qualitätszuwachs zu sehen. Als Konsequenz aus dieser Tatsche sollte den Haltungsbedingungen der Pferde und eventuellen Rückenproblemen eine wesentlich größere Aufmerksamkeit geschenkt werden – vergleichbar mit den heute üblichen, regelmäßigen Gebisskontrollen, die auch infolge der hübscher gezüchteten Pferdeköpfe mit den schmalen Unterkiefern erforderlich geworden sind.

Welche Ursachen von Rückenschmwerzen sind möglich?

  • Posttraumatische Situationen, wie Sturz, Stolpern, Ausrutschen, Festliegen.
  • Reiter nicht in der Balance, eigenen Rückenprobleme, Schiefe oder Verspannungen.
  • Falsches Reiten, unverständliche Kommunikation.
  • Nicht passende Sättel, Trensen.
  • Bewegungsmangel, wodurch das Pferd Verspannungen nicht durch Wälzen und Buckeln selbst lösen kann.
  • Veränderungen des Bewegungsmusters verursacht durch Lahmheiten oder andere Erkrankungen.
  • Fehlhaltung durch Entzündungen bzw. Schmerzen im Stütz- und Bewegungsapparat (Nerven, Muskeln, Gelenke, Sehnen, Bänder)
  • Belastungen der Wirbelsäule, wie sie jede Reitsportdisziplin auf unterschiedliche Weise mit sich bringt.
  • Ungeeignete Haltungsbedingungen.
  • Transporte.
  • Vollnarkose.
  • Geburt.

Wie kann man Rückenschmerzen beim Pferd erkennen?

  • Körpersprache/ Schonhaltung.
  • Verhalten im Umgang.
  • Mimik/ offenes Maul/ Kopf- und Schweifschlagen.
  • Schmerzäußerung/ Stöhnen.
  • Rittigkeitsprobleme/ Seitenunterschiede
  • Berührungsempfindlichkeit.
  • Muskelverspannung/ Muskelasymmetrie/ Muskelatrophie
  • Einseitige Gebissabnutzung weist auf Atlasblockade hin
  • Verlust der Beweglichkeit.
  • Eingeschränkte Leistungsbereitschaft und Leistungsverschlechterung.
  • Taktfehler/ unklare Lahmheiten.

Wann sollte man Rückenschmerzen beim Pferd behandeln?

  • vor der Ausbildung
  • Bei Seitenunterschieden/Rittigkeitsproblemen
  • Bei Widersetzlichkeit
  • Nach Unfall/ Sturz
  • Bei Taktunreinheiten/Lahmheiten
  • Nach größeren Pausen
  • Nach Operationen
  • Pferd wirkt müde
  • Bei hoher sportlicher Belastung

Wie kann man Rückenschmerzen beim Pferd vermeiden?

  • Pferde nur auf griffigem Boden halten/ bewegen
  • Vorsicht beim Anbinden, Aufhängen vermeiden
  • Aufsitzen nur bei stillstehendem Pferd (Aufsteighilfe)
  • Passender Sattel – nicht zu enge Kammer
  • Korrekte Hufpflege: Stellung/ Beschlag
  • Besonders wichtig: lange genug im Schritt aufwärmen
  • Bei Rittigkeitsproblemen den Rücken von einem Spezialisten untersuchen lassen, da die Symptome der Blockaden nicht wieder spontan verschwinden

Fazit

Rückenschmerzen beim Pferd sind – wie beim Menschen – die Volkskrankheit Nr. 1. Sie werden in erster Linie durch Wirbelblockaden ausgelöst, die zu Nervenschmerzen, Muskelverspannungen und Beweglichkeitsverlust führen. Daher stößt die Pferdeausbildung mitunter an reiterlich schwer überwindbare Grenzen. Mangelnde Elastizität, Durchlässigkeit, Versammlungsfähigkeit, Seitenunterschiede u.v.m bewirken leichte bis schwere Rittigkeitsstörungen bis zum Blockieren. Oft ist der Zusammenhang mit einem Trauma, wie Ausrutschen, Festliegen, Sturz, etc. bekannt.

Die meisten Abweichungen vom normalen Verhalten des gesunden, richtig gerittenen Pferdes mit optimaler Rittigkeit ohne Seitenunterschiede, werden von Blockaden in den verschiedenen Abschnitten der Wirbelsäule verursacht. Sie können vielfältige Symptome von Rückenschmerzen beim Pferd auslösen.

Profitieren Sie von meiner jahrzehntelangen Erfahrung als Pferdechiopraktiker in NRW bei Pferden aller Rassen und Reitweisen. Bis zu internationalen Championatssiegern konnte ich mit meiner Methode EFFEKTIVE RÜCKENMOBILISATION ERM®, i. d.R. kurzfristig, gravierende Verbesserungen erzielen: u.a.

  • CHACOMO – Olympiasieger/ Dressur unter A. Simons
  • MONTENDER – Olympiasieger, Doppeleuropameister/ Springen unter M. Kutscher
  • STERNTHALER – Europameister,  Deutscher Meister/ Dressur, unter A.-K. Linsenhoff/M. Rath
  • HELLO MAX – Derbysieger/ Springen unter G. Tillmann
  • STJÖRN VOM EIFELHAUS – Weltmeister/ Tölt unter Lucie Maxheimer
  • PINEWOODS KING JAC (20 J.) – Europameister – Bronze/ Reining unter Otto Dortu
  • VONANDI VON BIRREKOVEN – Deutscher Meister/Gangpferd des Jahres unter Frauke Marzilger