Rückenprobleme gelten bei Menschen als häufigste „Volkskrankheit“. Auch bei Pferden kann man mit größter Wahrscheinlichkeit von der gleichen Einschätzung ausgehen. Als Ursache ist grundsätzlich eine unphysiologische Skelettbelastung in Betracht zu ziehen. Diese tritt insbesonders bei wenig/schlecht ausgebildeten und falsch gerittenen Pferden, Traumata und ungeeigneten Haltungsbedingungen auf. Die Folge ist eine eingeschränkte bis völlige Unbrauchbarkeit des Reitpferdes. Da die auslösenden Ursachen im Leben eines Pferdes kaum ganz zu vermeiden sind, können Schmerzzustände im Rücken sowohl bei jungen, als auch bei älteren Pferden auftreten. Rückenschmerzen beim Pferd lösen oft gravierende Bewegungsstörungen bis zum Blockieren und Steigen aus. Sie äußern sich u.a. in Form von starken Seitenunterschieden beim Stellen, Biegen, bei Seitengängen, Angaloppieren usw.
Auch mein ganz persönlicher Weg als Pferdezüchter und Reiter auf meinem Gestüt Lindenkreuz führte nach einigen Jahren zu der Erkenntnis, dass Rückenprobleme beim Pferd häufig auftreten. Probleme im Bewegungsablauf führten zu einer eingeschränkten Rittigkeit. Viele hochklassige, junge Sportpferde hatten trotz exzellenter Aufzucht und schonender, klassischer Ausbildung nach einiger Zeit viel von ihrer ursprünglichen Qualität verloren. Trotz aller Bemühungen und viel Geduld waren sie oft nur noch weit unter ihren veranlagten Möglichkeiten einzusetzen.